Eines Tages im Jahr 1993 sah Bérengère Le Boulair in der Chorprobe ein kleines Mädchen mit einem Geigenkasten auf dem Rücken: Sie verliebte sich augenblicklich in dieses Instrument. Diese plötzliche und unerschütterliche Leidenschaft führte sie nach ihrem Studium am Konservatorium und an der musikwissenschaftlichen Fakultät in Toulouse bis nach Österreich, wo sie ihre Ausbildung als klassische Geigerin an der Universität Mozarteum in Salzburg fortsetzte. Mehr als fünfzehn Jahre lang arbeitete sie als Geigerin und Instrumentalpädagogin in Österreich und Norddeutschland, spielte in den Philharmonien von Salzburg, Lübeck und Kiel, in verschiedenen Barockensembles und als Kammermusikerin mit ihrem Duo Movimento.
Nach einer schweren Infektion, die sie 2017 nach einer Reise nach Indien erlitt, nahm ihre musikalische Laufbahn eine unerwartete Wendung. Plötzlich fand sie wieder zu dem kleinen Mädchen Bérengère zurück, das so gerne sang, Gedichte erfand und tanzte. Seitdem improvisiert, singt und komponiert die erwachsene Bérengère, erkundet den Tanzrhythmus und Stepptanz zusammen mit dem Geiger und Tänzer Andreas Dänel und kehrt zu ihrer Muttersprache zurück, indem sie Songs schreibt.
Unterstützt durch das Kulturministerium der deutschen Region Schleswig-Holstein nahm sie während der Pandemie ihre ersten Kompositionen auf, debütierte als Singer-Songwriterin auf vier deutschen Festivals und nahm mehrmals am Ausbildungsprogramm „Voix du Sud“ teil. Zwischen Mai und Oktober 2023 unternahm sie eine außergewöhnliche 7000 km lange Fahrradtour durch Europa; mit ihrer Geige auf dem Rücken. Sie spielt zurzeit ihr Live-Programm „Grenzenlos“, das ihre innere Reise nachzeichnet. Sie bietet dem Publikum eine überraschende Mischung aus virtuosen Csárdás, romantischen Geigenstücken, Bach-Stücken im Stepptanz-Rhythmus und ihren eigenen Songs. Ihre erste Single “Plage de la Conche” hat sie am 21.06.2024 veröffentlicht und sie bereitet gerade ihr nächstes großes Projekt “Prémices” vor.
Bérengère Le Boulair